Samstag, 6. September 2014

Zu Besuch in Rostow am Don - Teil 5 (Flüchtlingslager)

Wie bereits berichtet, haben wir zwei russische Flüchtlingslager, nahe der Grenze zwischen der Ukraine und Russland besucht, und mit den dort lebenden Menschen gesprochen. Interviews mit Flüchtlingen die gerade über die Grenze gekommen sind, findet ihr in unserem letzten Blogeintrag.

Bei beiden Lagern die wir besucht haben, handelte es sich um Aufnahmelager, in denen die Flüchtlinge normalerweise etwa ein bis zwei Wochen bleiben. Das erste, kleinere Lager mit etwa 200 Flüchtlingen befand sich in der Nähe von Gukovo. Das zweite Lager, in dem etwa 2000 Leute einquartiert waren, befand sich in der Nähe der russischen Stadt Donezk, die nicht mit der Millionenstadt Donezk im Donbass zu verwechseln ist. Man hat uns erklärt, dass ständig Listen mit freien Plätzen in unterschiedlichen Orten in ganz Russland aufgelegt werden, wo sich die Flüchtlinge, auch gemäß ihrer persönlichen Präferenz, eintragen können. So wurden in den Lagern ständig Plätze für Neuankömmlinge frei. Mittlerweile hat man sie aufgrund der bereits sinkenden Temperaturen abgebaut.

Die folgenden Gespräche wurden im zweiten und größeren Lager am 9. August 2014 geführt. Vergesst nicht, dass ihr deutsche Untertitel aktivieren könnt. Eine allgemeine Zusammenfassung unserer Eindrücke von der Grenze und den Lagern findet ihr übrigens hier.

Donnerstag, 28. August 2014

Auf Besuch in Rostow am Don - Teil 4 (an der Grenze)

Einige Zeit hat es gedauert, aber nun haben wir es geschafft, unsere ersten Interviews mit Flüchtlingen aus der Ukraine zu übersetzen und hochzuladen. Die folgenden Videos wurden am 9.8.2014 am Abend am Grenzübergang Gukovo aufgenommen.

Wir haben uns etwa eine Stunde am späten Abend dort aufgehalten, und konnten selbst um diese Zeit beobachten, wie zahlreiche Flüchtlinge über die Grenze gekommen sind. Meistens handelte es sich um Frauen mit ihren Kindern. Zwei davon haben wir interviewt (vergesst nicht dass ihr deutsche Untertitel aktivieren könnt):

Sonntag, 24. August 2014

Geht es in der Ukraine auch um Schiefergas?

Bei unseren Gesprächen in Rostow am Don sind wir mehrfach mit dem Gerücht konfrontiert worden, dass es beim Bürgerkrieg im Donbass nicht ganz zuletzt auch um Schiefergas geht. Tatsächlich besitzt die Ukraine die drittgrößten unkonventionellen Gasvorkommen in ganz Europa. Auf dieser Karte, die wohl für potentielle Investoren ins Netz gestellt wurde, sieht man sehr schön, wo die Felder liegen:

Wenn man sich nun noch in Erinnerung ruft, dass vor Kurzem Hunter Biden, der Sohn des US-Vizepräsidenten eine Spitzenposition beim ukrainischen Gasproduzenten Burisa angenommen hat, ergibt sich insgesamt ein sehr unschönes Bild.

Sicher folgt aus dem eben gesagten nicht, dass es im Ukraine-Konflikt primär um Schiefergas geht, aber ganz ausblenden sollte man diese Komponente auf jeden Fall nicht.

Mittwoch, 20. August 2014

Auf Besuch in Rostow am Don - Teil 3

Mittlerweile sind wir seit etwa einer Woche wieder zu hause, und haben begonnen, die etwa 35GB an Videos und Fotos, die wir zwischen dem 8. und 14. August im Oblast Rostow gemacht haben, zu verarbeiten. Unsere ersten beiden Posts aus Rostow findet ihr hier und hier.

In diesem Post wollen wir euch Anna aus Rostow am Don vorstellen. Sie arbeitet im sehr empfehlenswerten Caffee Piccolo. Wer in Rostow ist und Süßgebäck mag, sollte unbedingt dort hinschauen!

Anna ist 18 und hat gerade ihre Matura gemacht. Sie hat an der Schule deutsch gelernt, und außerdem drei Monate in Deutschland gewohnt. Wir haben sehr viel mit ihr über die politische Situation in der Ukraine und in Russland gesprochen, und fanden es sehr interessant was sie uns gesagt hat. Ausschnitte davon wollen wir euch im folgendem vorstellen:

Anna stellt sich vor und berichtet von ihren persönlichen Erfahrungen mit Flüchtlingen aus der Ukraine.

Anna erzählt über ihre Tante aus der Ukraine, die in einem Flüchtlingslager bei Kiew wohnt.

Anna erzählt von ihren Verwandten auf der Krim und schwärmt von Sochi.

Anna erzählt über ukrainische Fernsehkanäle.

Anna erzählt über Beschuss von russischem Territorium aus der Ukraine.

Anna über Stalin.

Anna über Putin.

Anna erzählt über Sanktionen gegen Obama.

Mittwoch, 13. August 2014

Auf Besuch in Rostow am Don - Teil 2

Heute ist unser vorletzter Tag in Rostow am Don. Alle die unseren ersten Bericht noch nicht gelesen haben, können das hier tun.

Gestern haben wir einen halben Tag im БСМП2, dem größten Unfallkrankenhaus in Rostow, verbracht, und dort mit fünf verwundeten Kämpfern der sogenannten Separatisten gesprochen. Wir haben ein Video-Interview und vier Audio-Interviews gemacht (die meisten wollten aus naheliegenden Gründen ihr Gesicht nicht zeigen). Drei der Kämpfer mit denen wir gesprochen haben waren aus der Ukraine, zwei davon aus Russland. Alle hatten nahe Verwandte in der Ukraine, und alle haben sehr glaubwürdig betont, dass sie für ihr Engagement kein Geld bekommen haben. Die Kämpfer mit denen wir gesprochen wurden ohne Ausnahme in der Region um Luhansk verwundet. Sie wurden vor einer bis drei Wochen mit schweren Verletzungen eingeliefert, und waren bereits wieder in mehr oder weniger gutem gesundheitlichen Zustand. Außerdem wurde uns von zwei Kämpfern auf der Intensivstation berichtet, die noch in Lebensgefahr waren. Einer der Verwundeten hat uns erzählt, dass bis vor kurzem, nur einen Stock unter ihnen, auch verwundete Soldaten der ukrainischen Armee behandelt wurden.

Юрий, einer der verwundeten Kämpfer auf seinem Zimmer im Krankenhaus
Dieser Splitter wurde aus dem Bein eines Kämpfers entfernt

Einer der Kämpfer war früher Journalist, und hat uns verschiedene Dinge gezeigt, die sie von der ukrainischen Armee, bzw. der Nationalgarde und dem rechten Sektor, erbeutet haben. Wir können nicht kontrollieren ob das stimmt, neigen aber dazu den Aussagen zu glauben.

Diese Journalistenausweise wurden bei Kämpfern des rechten Sektors gefunden. Die andere Seite der Ausweise mit Bildern und persönlichen Angaben, wollen wir hier aus Respekt vor diesen Menschen, deren Schicksal wir nicht kennen, nicht veröffentlichen.
Ein Messer und ein Abhörgerät, so wie Nationalgarde und rechter Sektor es verwenden.

Die Interviews sowie weitere Informationen veröffentlichen wir, sobald wir mit dem Schneiden und Übersetzen fertig sind.

Sonntag, 10. August 2014

Auf Besuch in Rostow am Don - Teil 1

Heute ist unser dritter Tag in Rostow am Don, der Hauptstadt von Südrussland, die etwa 80km von der ukrainischen Grenze entfernt ist. Wir haben zwei Flüchtlingslager, sowie den Grenzübergang bei Gukovo besucht. Dort haben wir mit vielen Menschen gesprochen und jede Menge Fotos und Videos gemacht. Den größeren Teil unseres Materials werden wir nach unserer Reise veröffentlichen, aber hier sind vorab schon einmal ein paar Bilder:

Zusammengefasst haben wir in den letzten Tagen folgendes gelernt:

  • Die ukrainische Armee, bzw. mit ihr verbündete Verbände, scheinen die Bevölkerung im Osten ganz gezielt zu vertreiben. Viele haben es überhaupt nur mit Hilfe der im Westen meist verteufelten Selbstverteidigungsgruppen in die russischen Lager geschafft, da vor der ukrainischen Armee niemand sicher ist. Das mag unglaublich klingen, aber genau das haben uns die Flüchtlinge wieder und wieder erzählt. Der Westen unterstützt hier schwere Kriegsverbrechen.
  • Die Lager selbst sind sehr gut organisiert und wirken sauber.
  • Westliche Journalisten scheinen die Lager größtenteils zu meiden. Wenn sie kommen, so hat man uns erzählt, dann bestenfalls um ein paar Fotos zu machen. Den Kontakt zu den Menschen suchen sie nicht.
  • Die OSCE wird von den Flüchtlingen als nicht objektiv angesehen. Die Beobachter würden, teilweise mit Hilfe von Bodyguards, niemanden an sich ran lassen, und die Menschen die sich eigentlich beobachten sollen, stets auf Distanz halten. Viele denken, dass sie berichten was EU und USA hören wollen. Falls sich die Gelegenheit ergeben sollte, werden wir versuchen eine Stellungnahme zu diesen Vorwürfen von OSCE Beobachtern einzuholen.
  • Der Konflikt in der Ukraine ist für Russland, anders als für Westeuropa oder gar die USA, ein sehr persönlicher. Sehr viele Menschen, nicht nur hier in Rostow am Don, sondern in ganz Russland, haben Verwandte, Freunde oder Bekannte in der Ukraine. Man will seine "Brüder" nicht im Stich lassen, und findet das Verhalten des Westens zum Großteil befremdlich. Das Verhalten Russlands in diesem Konflikt auf Putin zu reduzieren kann falscher nicht sein.
  • Es gibt tatsächlich Russen, die in der Ukraine an der Seite der Regierungsgegner kämpfen. Das sind aber soweit wir sehen konnten keine von Putin geschickten Spezialtruppen, sondern Freiwillige aus verschiedenen Lagern (zum Beispiel Kosaken). Der wesentliche Teil der Kämpfer wird aber von Einheimischen gestellt.
  • Die sogenannten Separatisten sind keine einheitliche Gruppe, sondern untereinander zerstritten. Luhansk wird zum Beispiel von zwei Fraktionen kontrolliert. Eine davon wird von Bolotov angeführt, bei der anderen handelt es sich um Kosaken.
  • Wir konnten eine verstärkte Präsenz des russischen Militärs auf den Straßen in der Nähe zur Grenze feststellen. Ob es sich dabei um in der gegebenen Situation vollkommen legitime Defensiveinmaßnahmen handelt (auch Österreich hat z.B. während des Jugoslawien Krieges Truppen an die Grenze verlegt), oder dahinter auch andere Absichten stehen, können wir nicht beurteilen.

Dienstag, 22. Juli 2014

Interessante Links zum Thema MH17

Anbei ein paar interessante Links zum Thema MH17 abseits von der Mainstream-Berichterstattung, die die Schuldigen auch ohne Beweise bereits zu kennen scheint:

Wir betonen an dieser Stelle ausdrücklich, dass wir nicht wissen warum MH17 abgestürzt ist. Es ist sehr zu hoffen, dass das lückenlos aufgeklärt wird, und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Wogegen wir uns wehren ist die Instrumentalisierung dieser Tragödie von beiden Seiten.

Einige interessante Links zum Thema Ukraine abseits von MH17

Anbei findet ihr ein paar interessante Links zum Thema Ukraine, die einen etwas anderen Blickwinkel bieten. Nicht ganz zuletzt weil unsere Medien sich im Moment fast ausschließlich mit dem Absturz von MH17 beschäftigen, und dabei übersehen, dass im Schatten dieser Tragödie schwere Kampfhandlungen stattfinden, sind diese Links nicht ganz neu:
  • Parlamentsabgeordneter Oleh Lyashkos auf der Jagd nach Separatisten. Dieser erschreckende Film, der einen Tag vor dem Absturz von MH17 aufgenommen wurde, stammt übrigens von genau jenem Simon Ostrovsky, der in Slawjansk von Separatisten festgehalten wurde.
  • Hätte man im März auf diesen Mann gehört, wäre uns unglaublich viel menschliches Leid erspart geblieben: Gregor Gysi: Ukraine - Es gibt nur den Weg der Diplomatie
  • In diesem Artikel wird sehr polemisch, aber ebenso fundiert, auf der Verhältnis der USA zu Poroshenko eingegangen. Vor allem die dort verlinkten Wikileaks Cables sind hoch interessant.

Sonntag, 20. Juli 2014

Die Herausforderung namens Kolomojskyj

Der folgende Text stammt vom ukrainischen Journalisten Сергій Лещенко und wurde von uns ins Deutsche übersetzt. Das Original findet ihr hier.


Die Herausforderung namens Kolomojskyj

Es ist mir egal, wie oft Kolomojskyj mich und meinen Freund Mustafa "Drecksack" nennt, und auch wie oft Filatofv auf Facebook schreibt, dass ich ein Idiot bin.

Es ist mir egal, weil ich mich nicht für eine Sekunde täuschen lasse. Ich kenne den Charakter dieser Menschen, da ich ihr Verhalten in Politik und Wirtschaft seit vielen Jahren verfolge.

Sie können mir ausführlich erklären, warum Kolomojskyj die Ukraine vor Putins Armee verteidigt hat, und sie werden auf diese Art und Weise tausende Likes auf Facebook sammeln. Aber es ist an der Zeit die Dinge beim Namen zu nennen: Kolomojskyj und seine Stellvertreter erpressen ganz offensichtlich die Kiewer Regierung.

Es ist ihre Mission, einen Freibrief zur Übernahme der Region Dnipropetrovsk zu bekommen. Sie wollen dieses Gebiet zu ihrem privaten feudalen Besitz machen, den sie über ihre eigene Armee persönlich kontrollieren können. Kolomojskyj versteckt seine Ambitionen gar nicht.

Vor ein paar Tagen schrieb Filatov, dass manche der Soldaten aus seinem Batallion ihn ansprechen, weil sie Angst haben, dass Poroschenko Kolomojskyj absetzt. Sie lärmen mit ihren Waffen, und drohen in diesem Fall Partisanen zu werden.Einige Aktivisten wollen sogar die regionale Verwaltung in Brand setzen, falls Poroschenko sie entlassen sollte.

Überlegen sie mal, diese Drohungen stammen nicht von irgend einem Facebook-Troll, sondern von einem Regierungsbeamten, der direkt seinen Vorgesetzten bedroht- und zwar den Präsidenten der Ukraine!

Filatov ist das Sprachrohr von Kolomojskyj in den sozialen Netzwerken. Die Menschen sind von seinen derben Beiträgen auf Facebook begeistert, die voll von Machismo sind. Dabei scheint es vollkommen egal zu sein welche Vergangenheit dieser Mann hat. So wissen zum Beispiel nur wenige, dass Filatov früher als Rechtsanwalt in der Corporation UESU (Unified Energy System of Ukraine) gearbeitet hat. Er war aufgrund seiner Position über die Eigentümerstruktur seines Arbeitgebers bestens informiert. Zu dieser Zeit sind scheinbar zufällig Insider Informationen über Julia Timoschenkos Beteiligung an Jushny GOR (Bergbau und Verarbeitung) an Gennadi Korban (ein Kolomojskyj nahestehender Oligarch) gelangt. In Folge hat das Unternehmen die Eigentümer gewechselt, wobei massiver Druck auch mit Hilfe von Söldnern aus Kolomoyskis Firma B.O.G ausgeübt wurde.

Korban und Filatov haben was die Umverteilung von Eigentum betrifft viel Erfahrung. Ihr Prinzip ist einfach: Sie suchen sich ein Opfer, dessen Ansehen in der Öffentlichkeit leicht angegriffen werden kann, oder jemanden den man mit Hilfe von Kolomojskyjs Medienimperium vernichten kann.

Eines ihrer Opfer war Pavlo Lazarenko, der nicht in der Lage war sich zu wehren, während er in den USA im Gefängnis saß. Korban und Filatov, die bis jetzt immer einer Strafe entgangen sind, waren sich ihrer Sache so sicher, dass sie sogar versucht haben den Prozess gegen Lazarenko zu beeinflussen, aber der Richter in San Francisco hat dem einen Riegel vorgeschoben.

Letzte Nacht hat Filatov angeregt, dass es notwendig wäre, das Vermögen von Menschen die er für Kollaborateure der Separatisten hält, einzuziehen. Die Liste der in diesem Zusammenhang von Filatov genannten Unternehmen - dutzende Fabriken, Entergieunternehmen sowie Ukrtelcom - zeigt, dass sie Achmetow angreifen wollen.

Was Sie jetzt sehen ist nicht mehr und nicht weniger als "die Vorbereitung der öffentlichen Meinung zur Umverteilung des Eigentums." Kolomojskyj und seine Stellvertreter pflegen dabei einen Persönlichkeitskult, den es in der Region Dnipropetrovsk seit der Zeit vom Pavel Lazarenko nicht mehr gegeben hat.

Der Umstand, dass Kolomojskyj den Separatismus im März erfolgreich aufgehalten hat, gibt ihm keinen Freibrief alles zu tun, was ihm in den Sinn kommt. Andernfalls könnten ja auch die Gouverneure von Saproroschje und Charkow sich an die Brust schlagen, und mit den Worten "Ich habe die Separatisten aufgehalten!" ohne Gerichtsverfahren die Vermögen derer einziehen, die sie zuvor persönlich zu Separatisten erklärt haben.

Kolomojskyj instrumentiert wieder einmal seine Privatarmee um Eigentumsfragen zu lösen. "Weißt du überhaupt, welche Fragen die Jungs den Behörden stellen werden, wenn sie von der Front zurückkehren?" - schreibt Filatov.

Es ist klar, dass die "Jungs" ihre Fragen nur mit der Waffe in der Hand stellen werden. Aber zu entscheiden, welche Vermögen eingezogen werden sollen, ist ein Privileg, und als solches im Zuständigkeitsbereich der Regierung und der Justiz, und nicht im Ermessen von Kolomojskyj. Wer Gouverneur wird, soll nur der Präsident entscheiden, und bewaffnet sein sollte nur die Polizei sowie die Armee, nicht aber private Söldnertruppen.

Das Problem Kolomojskyj ist eine Herausforderung für Porosheknko, die er schon in den nächsten Monaten lösen muss. Davon ist abhängig wie erfolgreich seine Präsidentschaft sein wird.

Samstag, 19. Juli 2014

Kniende Berkut Polizisten

Auf diesem Video sieht man wie Berkut Polizisten sich vor einer Menge für Verbrechen entschuldigen, die sie mit großer Wahrscheinlichkeit gar nicht begangen haben.

Bis heute ist die Identität der Scharfschützten und ihrer Hintermänner, die für das am 20. Februar 2014 in Kiew verübte Massaker verantwortlich sind, ungeklärt. Tatsächlich besteht der akute Verdacht, dass die Sniper vom Maidan, deren Auftauchen die Situation entscheidend zu Ungunsten von Janukowytsch eskaliert hat, aus der Opposition selbst stammen. Das legt nicht nur ein abgehörtes Telefonat zwischen Estlands Außenminister und der EU-Außenbeauftragten Ashton nahe, sondern auch die Recherchen des ARD Magazins Monitor.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Antifa-Gruppe wird vom Maidan vertrieben

Auf dem folgenden Video seht ihr wie die linke Antifa-Gruppe Borotba vom Maidan vertrieben wird. Es ist (ohne Untertitel) auch in diesem Standard-Artikel verlinkt.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Brief aus Slawjansk

Der folgende Text ist die Übersetzung eines Briefes von Elena aus dem Donbass in der Ukraine. Sie stammt aus Torez und ist pensionierte Lehrerin. Elenas Tochter wohnte mit Ihrer Familie bis vor kurzem in Slawjansk. Mittlerweile sind sie auf die Krim geflüchtet.


Hallo Yulitschka,

deine Nachricht hat mich unglaublich beeindruckt! An deine Mutter erinnere ich mich immer noch unter dem Namen Arabadshi (das ist ihr Mädchenname), und nicht unter dem Namen Satirova.

Meine älteste Tochter Mirinka lebt mit ihrem Sohn im leidgeprüften, aber noch nicht besiegten Slawiansk. Ich bin so dankbar für die von euch angebotene Hilfe, dass ich keine Worte finde. Ich habe es geschafft meinen Enkelsohn Schenja in einer ruhigen Stunde zwischen den Schießereien aus der Stadt raus zu bekommen. Das war kurz vor der Absperrung der Eisenbahnstation durch unsere heldenhaften Bandera – Anhänger (damit ist die ukrainische Armee bzw. ihr nahestehende Milizen gemeint). Meine Tochter hat sich geweigert zu glauben, dass sie das Sanatorium, wo sie arbeitet, beschießen werden, und ist geblieben. Heilige Unschuld! Als das Sanatorium, der Kindergarten, sowie die gerade erst von den Eltern renovierte Schule, die mein Enkelsohn besucht hat, durch einen Bombenangriff zerstört wurden, habe ich gelernt in Freude zu leben. Ich habe mich darüber gefreut, dass wir am Hof einen Keller haben, in dem sich unsere Tochter mit den Nachbaren in Sicherheit bringen konnte. Ich war sehr froh, dass wir am Hof einen Brunnen haben, als sie den Wasserturm bombardiert haben. Aber wirklich glücklich war ich, als meine Marinka es geschafft hat, Slawiansk gemeinsam mit anderen Leuten zu verlassen und auf die Krim gegangen ist. Ihre persönlichen Sachen hat sie fast alle zurück gelassen, nur Ihre Dokumente hat sie mitgenommen. Gott sei Dank ist sie am Leben und gesund. Ich bin darüber sehr glücklich.

Zwischen unserer Stadt Slawjansk und Sneshnoje gibt es immer noch andauernd Kämpfe, und gestern gab es viele Tote, auf beiden Seiten. Die Banditen haben versprochen uns weiter zu bombardieren.

Valya, das einzige, was du für uns machen kannst, ist für unsere Gesundheit und unsere Sicherheit zu beten. Zina und Sergey Sewastjanows haben mich wieder gefunden. Valya, erinnerst du dich an die beiden? Wir haben am selben Institut studiert. Zina hatte damals wunderschöne Haare. Ich freue mich so, dass Galja Tschnijtschuk sich an mich erinnert. Sogar meine Schulfreundin, die vor 40 Jahren nach Weißrussland gezogen ist, hat mich gestern angerufen und mich mit meinem Mann und den Kindern zu ihnen nach Minsk eingeladen. Sie wollte früher zur „Stadt ihrer Jugendzeit“ kommen, für das 40-jährige Schuljubiläum. Jetzt sagt sie: „Ich schaue fern und weine. Was ist los in meinem Land? Man kann es nicht glauben. Wie werdet ihr den Krieg überleben?“

Dienstag, 8. Juli 2014

Brief aus Kramatorsk

Der folgende, von uns ins Deutsche übersetzte Text, stammt von Svetlana aus Kramatorsk. Sie unterrichtet Physik an der Universität. Seit letzter Woche gehört sie gemeinsam mit ihrer ganzen Familie zu den weit über 100 000 Flüchtlingen aus der Ostukraine.


Ich grüße den Tag am 10. Juni 2014. Sei lieb und bitte nicht der letzte!

Die Stadt lebt ihr provinzielles Leben… wenn man von den Feindseligkeiten dort nichts weiß, dann hat sich äußerlich nichts verändert. Sonne, Wind, Vögel, manchmal Gewitter… ein Donner ist schwer von einer fernen Explosion zu unterscheiden, wir müssen genau hinhören. Leider gibt es oft Explosionen… ich aber wünsche mir ein Gewitter!

Die Luftangriffe sind sehr beängstigend. Vor dem Beschuss der regionalen Stadtverwaltung in Lugansk durch Flugzeuge und Hubschrauber hatten wir keine Angst, jetzt aber ist sie da. Wir haben bemerkt, dass die Schwalben bei der Annäherung von Flugzeugen ganz niedrig fliegen, wie vor dem Regen. Wenn die Gefahr vorbei ist, steigen die Schwalben wieder hoch.

Es fällt auf, dass es viel weniger Kinder, Menschen und Autos zu sehen gibt… ich kann es nur mit Winter, Frühling oder Herbst vergleichen, da ich im Sommer noch nie in der Stadt gewesen bin. Ob es jedes Jahr so leer ist? Die meisten sind geflüchtet, aber 80-90% wollen wiederkommen wenn der Krieg zu Ende ist.

Aber egal wo wir uns in der Stadt befinden, überall hört man das gleiche: „Morgen werden sie uns wieder bombardieren, da sie uns nur 72 Stunden gegeben haben, um die Stadt zu verlassen. Fahren Sie irgendwohin? Wie kommt man nach Charkow, Rostow, auf die Krim? Ist es möglich meinen Ehemann aus der Ukraine abzuholen, oder den schon erwachsenen Sohn? Werden wir unsere Gehälter und Renten bekommen?“ Die wichtigsten Fragen sind „Warum WIR?“, „Wann ist dieser Krieg zu Ende?“.

Die Behörden haben die Stadt finanziell abgeschnitten, das heißt Löhne von Beamten, Renten und Sozialleistungen werden nicht bezahlt. Für diejenigen, die nichts auf der Seite haben, wird es sehr hart. Man sieht nun sehr viele alte Frauen die betteln. Zum Milchmann auf der Straße kommt man nicht mehr mit einem 3 Liter Glas, wie früher, sondern mit einem 0,5-1 Liter Behälter. Günstiges Brot ist sofort ausverkauft und in den Lebensmittelgeschäften gibt es viel weniger Produkte. Die Regale mit Bier, Wodka und Chips in einigen Läden sind leer, aber man kann ja auch ohne solche Dinge leben. Die meisten herkömmlichen Lebensmittel kann man noch kaufen. Vielleicht fehlt auch von diesen Dingen hier und da etwas, aber mir ist nichts aufgefallen.

Es gibt viele Panikmacher. Sie sind ein großes Unglück, weil sie die anderen anstecken. Ein bisschen verstehe ich nun, warum solche Panikmacher im 2. Weltkrieg erschossen worden sind. Ich denke etwa an gestern: Im Radio schrie eine Frau „Am Krytyy Rynok (überdachter Markt) gibt’s Explosionen“. Nach genaueren Fragen stellte sich heraus, dass die Frau in der Nähe dieses Marktes lebt und die Explosionen von irgendwo weit her aus dem Umland gehört hat. Uuups… Wenn so ein Panikmacher überall herumschreit, dass es auf dem Mark Explosionen gibt, wird ihm jeder glauben. Und das Ergebnis: Die halbe Stadt ist in Panik, alle laufen nervös herum und suchen Luftschutzkeller. Daher versuchen wir den Menschen beizubringen, sich richtig auszudrücken: „Ich höre oder sehe etwas… dort!“

Ständig müssen wir unsere Eltern, Freunde, Nachbarn, oder auch irgendwelche Menschen auf der Straße beruhigen. Wir haben dazu den Begriff „pokolyhatj (wiegen)“, das heißt beruhigen, Panik vermeiden, geprägt. Dazu bereiten wir die Menschen auf mögliche Angriffe vor, erzählen ihnen wohin sie gehen können, und was in diesem Fall zu tun ist. Wir sagen Ihnen auch, dass sie, wenn bombardiert wird, nicht gleich allen den Ort sagen sollen, wo die Bomben eingeschlagen haben. Schließlich wollen wir dem Feind nicht helfen! Es ist in Ordnung den Bezirk zu nennen, aber nicht mehr… später, eine Stunde nach dem Angriff, fangen wir an zu klären wo genau die Bomben fielen, und welchen Schaden und welche Verluste es zu beklagen gibt.

Heute Nacht habe ich eine Frau mit ihrem Kind beherbergt. Sie ist die Ehefrau eines Mannes der Selbstverteidigungsstreitkäfte, der in Slaviansk getötet wurde, und sie ist nun unterwegs zu seiner Beerdigung . Sie kam spät in der Nacht nach Kramatorsk, und weil es erst am nächsten Tag in der Früh möglich war nach Slaviansk zu fahren, habe ich sie für die Nacht aufgenommen. Diese Frau konnte nicht mehr weinen, sie war wie eine Schlafwandlerin. Mit ihr zu sprechen um sie zu beruhigen, war sinnlos, denn sie war nicht in der Lage zuzuhören. Sie hätte einen Psychologen gebraucht… Ihre Tochter war 4 Jahre alt, müde von der Reise und ein bisschen launisch… natürlich verstand sie noch nicht alles… es war eine schwere Nacht. Heute haben wir diesen Volksaufgebotsverteidiger beerdigt.

An einem anderen Tag hat man uns im Kreisratskomitee einen Zettel gezeigt, mit der Bitte bei Eltern anzurufen – die Nummer stand dabei. Diese Notiz hat uns ein junger Soldat an einem ukrainischen Checkpoint ins Auto geworfen. Selbstverständlich haben wir seine Eltern angerufen und ihnen alles erzählt. Der Junge stammt aus einem Dorf in der Region Winnyza und dient im Moment bei der ukrainischen Armee. Die Eltern dachten dass er irgendwo in ihrer Heimatregion sein würde, aber in Wirklichkeit war er bei Slaviansk stationiert. Natürlich waren die Eltern schockiert. Wir haben ihnen gesagt das er lebt und gesund ist usw. …. das ist kein Einzelfall!

Heute haben sie uns wieder bombardiert. Ich schrieb in mein Tagebuch: 4 Menschen wurden getötet, alle Zivilisten… es gibt viele Verwundete, die Hälfte der Stadt ist ohne Strom und die ganze Stadt ohne Wasser. Lena, glaube mir, wir hatten gar keine Angst mehr… ja, wir wurden bombardiert, aber es ist weit weg von uns, wir haben uns nicht einmal im Keller versteckt…

Donnerstag, 15. Mai 2014

Telefongespräch zwischen dem Oligarchen Igor Kolomojskyj und dem Politiker Oleg Zarjow

Kolomojskyj ist ein ukrainischer Multimilliardär und Oligarch. Er wurde Anfang März 2014 zum Gouverneur von Dnipropetrowsk ernannt. Er arbeitet für die Kiewer Regierung und war einer Sponsoren des Euromaidan.

Zarjow ist ein ukrainischer Politiker. Er ist Mitglied des Parlaments und vertritt die Interessen der Süd- und Ostukraine. Während der Krise 2014 forderte Zarjow eine Änderung der ukrainischen Verfassung in Richtung eines föderalen Systems und mit großer Autonomie für die Landesteile der Ukraine. Im April 2014 wurde er aus der Partei der Regionen ausgeschlossen. Er tritt als unabhängiger Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen im Mai 2014 an. Am 14. April 2014 wurde Zarjow in Kiew nach einer TV-Sendung von einer Gruppe des Maidan brutal überfallen und krankenhausreif geschlagen.

Kolomojskyj: Hallo.

Zarjow: Hi.

Kolomojskyj: Wo bist du? Dort?

Zarjow: Ja, dort.

Kolomojskyj: Wie geht’s dir?

Zarjow: Gut.

Kolomojskyj: Es ist dort eine große Unannehmlichkeit passiert. Ein Jude aus der jüdischen Gemeinschaft von Dnepropetrovsk wurde ermordet.

Zarjow: Was ist mit ihm geschehen?

Kolomojskyj: Also, ein Jude aus der Jüdischen Gemeinschaft von Dnepropetrovsk ist gestorben. Ich bin jetzt in der Synagoge.

Zarjow: Wieso war er dort?

Kolomojskyj: Es ist egal wieso er dort war. Es wurde gesagt, dass man für deinen Kopf, bljat (böses Wort) , schon viel Geld zahlen wird.

Zarjow: Für meinen?

Kolomojskyj: Ein Million Dollar. Für deinen, ja. Man sagt dass sie überall nach dir suchen werden. Ich habe dir das einfach gesagt. Ich wollte, dass du weißt, dass es für dich besser ist, in Moskau zu bleiben und nicht herauszufahren.

Zarjow: Ich wollte dir was sagen. In Afrika gibt es solche…

Kolomojskyj: Morgen wird man nach deinen Leuten suchen.

Zarjow: In Aftika gibt es solche... so ein Gift...

Kolomojskyj: Hör zu, Scheiß drauf, was es in Afrika gibt. Erzähl mir keine Geschichten. Ich sage dir jetzt, dass man in der Synagoge vor dem Sabbat gebetet hat. Es wurde für den Ermordeten gebetet, für Schlemkevich, den Juden, der in Mariupol ermordet wurde, bljat.

Zarjow: So ist...

Kolomojskyj: Es wurde gesagt, dass Zarjow an allem schuld sei, bljat. Und Morgen wird man nach all deinen nahen Verwandten suchen, bljat. Sag ihnen, dass sie alle besser von hier verschwinden, weil wir sie strangulieren werden, bljat… Ich sage, weißt du, sag es auch Markov, dass er besser nicht hierher fährt. Ich meine in die Ukraine. Auf keinen Fall! Hallo…

Zarjow: Ruf mich bitte nicht mehr an! Ruf mich nicht mehr an, Igor!

Kolomojskyj: Ich soll dich nicht mehr anrufen? Ok, Tschüss.

Zarjow: Ok, Tschüss.

Samstag, 10. Mai 2014

Einheitliches? Freies? Nein! Totes Land!!!

5. Mai 2014

Ukraine, die wir gekannt und geliebt habe, wurde umgebracht, verbrannt im Haus der Gewerkschaft mit den Bürgern Odessas. Die ukrainische Flagge, die noch vor kurzem alle Ukrainer einigte, im Westen, genauso wie im Süd-Osten ist zu einem Symbol des Todes geworden. Jetzt ist es unmöglich, ohne Abneigung auf die ukrainische Flagge zu schauen, mit der die ukrainischen Nationalisten, der Rechte Sektor und die Ultras, das Haus gestürmt haben, in dem Zivilisten ihre Rettung gesucht hatten.

Ich bin Ärztin, 35 Jahre alt. Nach Odessa bin ich mit meiner kleinen zweijährigen Tochter in die Ferien geflogen. Am Nachmittag des 2. Mai haben wir im Internet gelesen, dass es in Odessa Kämpfe gibt mit vielen Verletzten. Unsere Bekannte vom Kulikovo-Platz, auf dem sich seit März Protestierende gegen die neue Regierung Kiews getroffen hatten, haben uns gesagt, dass sie dort dringend Verbandstoffe und Wasserstoffperoxid benötigen, genauso wie Ärzte. Meine Schwester und ich haben beschlossen zu gehen. Auf dem Kulikovo-Platz war es noch sehr ruhig, die Hauptkämpfe wurden nahe des Zentrums, auf der Gretscheskaya- und Preobrazhenskaya-Straße geführt.
2014-05-02 17.16.31
2014-05-02 17.18.47
2014-05-02 17.13.59 Polizisten waren bereits vor Ort.
2014-05-02 17.13.45 Ärzte ebenso.

Wir haben beschlossen, dorthin zu gehen, weil auf dem Kulikovo-Platz noch keine Verletzten waren. Unabsichtlich sind wir sehr nahe zum Epizentrum der Kampfhandlungen (bei der Gretscheskaya-Straße) geraten. Wir haben bald verstanden, dass diese Leute um uns herum, nicht „unsere“ sind. Um uns herum waren Menschen mit Maschinengewehren, Gruppen von vermummten Burschen in Tarnanzügen, mit Symbolen der ukrainischen Nationalisten. Plötzlich haben wir gehört, dass jemand nach einem Arzt ruft. Wir sind dorthin gelaufen. Am Boden lag ein ganz junger Mann mit ganz kleinen Pupillen, sein Körper zuckte, sein Puls war schwach. Ich habe gesagt, dass ich Ärztin bin. Ich versuchte ihm zu helfen, aber es war nicht mehr viel tun, da bereits der Rettungswagen gekommen war. Wir legten ihn gemeinsam auf die Rettungsbahre. Der Bursche hatte bereits sein Bewusstsein verloren. Der Wagen war schon fast abgefahren, als wir noch einen weiteren Burschen sahen, dessen Kopf ganz mit Blut überströmt war. Wir schlugen auf das Blech des Rettungswagens, damit sie ihn noch mitnehmen. Danach haben wir beschlossen rasch aus der Menge der uns feindlich gesinnten radikalen Nationalisten zu flüchten.
2014-05-02 18.36.09
2014-05-02 18.43.21

Auf der Preobrazhenskaya Straße sahen wir eine Menge von Polizisten mit Schutzschilden. In ihren Gesichtern konnte man ihre Angst lesen. Wir sind dagestanden und haben geweint, machten Fotos mit unseren Handys, als wir die Menge sahen, hunderte bewaffnete Menschen mit ukrainischen Flaggen und Stöcken, dicken Ketten, Baseballschlägern, die meisten in Masken vermummt. So laut wie sie nur konnten skandierten sie „Heil Ukraine. Heil den Helden“, „Tod den Feinden“ und noch andere Parolen. Was mir sehr deutlich auffiel: sie waren sehr gut organisiert. In einem Moment bildeten sie eine Linie, dann schrie jemand den Befehl zu marschieren. Manche organisierten sich in Gruppen zu sieben bis zehn, und alle zogen in Richtung der in einer Linie stehenden Polizisten. Wir erschraken. Ich versuchte ein Video aufzunehmen. Wir dachten, dass sie jetzt mit den Polizisten wie in Kiew kämpfen würden. Aber in der nächsten Sekunden taten die Polizisten nichts anderes, als ihnen einen Korridor zu öffnen. Wir verstanden, dass alle, die auf der anderen Seite waren bald umkommen werden.
2014-05-02 18.47.34
2014-05-02 18.48.17
2014-05-02 18.48.17
Видео 18:52

Die Gesichter von den Hunderten, die vorbei gegangen war, vergesse ich nie. Es waren stumpfe, tierische Augen. So viel Wut und Hass hatte ich noch nie gesehen. Außer uns waren dort viele Zuschauer, Bürger von Odessa. Manche haben gelacht und sind mitgegangen; manche weinten, so wie wir weinten. Wir haben verstanden, dass wir nicht zu unseren Leuten auf der anderen Seite nicht durchkommen konnten, wenn wir uns nicht selbst dem sicheren Tod ausliefern wollten.
Diese Männer sah ich nicht weit weg von uns. Sie schienen weder ukrainisch, noch russisch, noch deutsch zu verstehen. Als wir sie auf englisch fragten wer sie sein und was sie hier machen, antwortete uns der Mann im Zentrum akzentfrei "Heavy Metal".

Wir beschlossen zurück zum Kulikovo-Platz zu gehen. Es waren nicht besonders viele Menschen dort, alles war sehr friedlich. Die Menschen unterhielten sich über die Situation im Zentrum, manche fingen an, aus Brettern und Platten notdürftig Barrikaden zu bauen.
2014-05-02 19.13.28
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Eine Alte Frau, die mit Ihrem blinden Sohn gekommen war, gab uns auch Binden und Medikamente. Ich half einem Jungen, der leicht am Bein verletzt war. Meine Schwester ging in das Haus der Gewerkschaft. Es waren bereits Ärzte im zweiten Stock, nur Frauen, wie Yulia dann erzählt hat. Es waren dort ein paar verletzte Burschen und sehr viele Menschen, die in Panik hin und her liefen. Ich half ein paar Bretter zum Haus zu tragen, da sprachen die Leute schon davon, dass der Rechte Sektor und die Ultras Richtung Kulikovo-Platz marschieren. Diese Barrikaden waren lächerlich, das wurde uns nun bewusst. Doch in der Panik hatte das niemand wirklich bedacht. Plötzlich schrie jemand: „Sie kommen schon“, „Alle Frauen schnell ins Haus“. Ich stand einen Moment wie versteinert, konnte mich nicht bewegen, nicht denken. Dann plötzlich schoss es mir durch den Kopf: „Wo ist meine Schwester? Schnell weg! Wir müssen weit von diesem Haus weg!“. Ich lief hinein. Ich fand meine Schwester auf der Treppe. Sie filmte mit ihrem Handy und weinte. Sehr viele Menschen waren drinnen im Haus - Panik, Schreien. Ich schrie so laut wie ich nur konnte: „Schnell, wir müssen weg!“. Sie war geschockt. Ich ergriff Ihre Hand und zog sie Richtung Ausgang. Wir schoben uns gegen die ins Haus strömende Menge nach draußen. Draußen bemerkte ich, dass meine Schwester nicht neben mir war. Sie stand einige Meter entfernt mit ihrem Handy. Die Nationalisten waren schon auf dem Platz. Ich schrie: „Yulia! Lauf!“ und wir liefen. Nach etwa 100 Meter begegneten wir fünf Polizisten. Wir schrieen sie an: „Was machen Sie hier?“, „Stoppen sie das!“, „Dort sind Frauen!“, „Wie werden Sie damit leben können, hier tatenlos zuzusehen?“, „Sie sind Männer!“ Wir liefen weiter und weinten.
2014-05-02 19:20:56 Im Haus der Gewerkschaft, Erdgeschoß.
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Nach fünf Minuten waren wir schon auf der Brücke über der Eisenbahn. Von dort wagten wir endlich zurückzublicken. Wir sahen Rauch. Das Haus der Gewerkschaft stand in Flammen. Wir begriffen, dass dort drinnen all die Menschen waren, die wir kurz zuvor noch selbst gesehen hatten, all jene, die sich dort vor diesen Tieren retten wollten.
Nach weiteren 5 Minuten waren wir endlich zu Hause. Ich schloss meine Tochter in meine Arme und küsste sie. Ich konnte noch nicht ganz verstehen, was geschehen war. Dann kamen die ersten Nachrichten, Fotos und Videos.
Odessa ist im Dunkel versunken. Das Odessa, das ich von früher gekannt habe, wo ich mich zu Hause gefühlt hatte, gibt es nicht mehr.
Noch nie war ich mit solcher Angst und Schmerz durch die Straßen gegangen. Noch nie sah ich jemandem in die Augen und dachte, ist das ein Mensch, der am Morden von Unschuldigen beteiligt war, oder ein Mensch, der wegen der Ermordeten trauerte. Ich hatte nie Angst gehabt mit dem Kind auf den Spielplatz zu gehen, nie Angst gehabt, dass ein Mann, der vorbei geht, ein Mörder wäre. Nie hatte ich Angst gehabt, das Georgiev-Band zu tragen, das Symbol des Sieges im Zweiten Weltkrieg, das Symbol des Sieges über den Nationalsozialismus.
Was mich heute erschreckt ist, dass in Deutschland, Frankreich, Österreich und anderen Ländern niemand wirklich darüber berichtet. Es gibt wahnsinnig viele Videos, es gibt zum Glück Überlebende, sehr viele Gründe zu verstehen, dass es ein von der Regierung organisierter Massenmord war. Es war ein Genozid. Am 2. Mai 2014 wurden über 50 Menschen umgebracht, nur weil sie gegen eine provisorische und nicht durch Wahlen legitimierte Regierung protestiert haben, nur weil sie sich eine ukrainische Föderation gewünscht haben, nur weil sie Russischschprachig waren. Russischsprachige Ukrainer, ukrainische Staatsbürger, keine Russen. Fast die ganze Welt schweigt. Ganz so, als ob es egal wäre, als ob es normal wäre, als ob das Leben von Bürgern Odessas überhaupt keine Bedeutung hätte.
Alles war organisiert. Ich weiß es nicht, ob so viele Opfer erwartet wurden, kann auf viele Fragen nicht antworten. Eines kann ich aber schon sagen: dieser Massenmord wurde nicht von normalen Menschen, sondern von echten Faschisten gemacht. Sie leben heutzutage. Sie sind hier in Odessa. Ab und zu sehe ich sie auf den Straßen mit ukrainischen Flaggen und mit Pistolen durch das Stadtzentrum spazieren. Ich denke an sie, wenn ich auf der Straße eine Blutlache sehe.
Die Leute am Kulikovo-Platz waren ganz einfache Bürger aus Odessa. Sie waren vor der Meute erschrocken. Manche, wie wir, sind davongelaufen und haben sich damit gerettet. Andere sind im Haus der Gewerkschaft, an das sie zuvor geflüchtet waren, geblieben. In unserer zuvor friedlichen Stadt hätte niemand solche Gewalt erwartet.
Ich weiß jetzt mehr, habe viel gelesen, Videos gesehen. Was hier passiert ist ist umfassend und unmissverständlich dokumentiert. Doch die Regierung hat verkündet, dass sich die Menschen selbst verbrannt hätten. Kein einziger der Mörder wurde verhaftet. Es gibt erdrückende Beweise dafür, dass viele der Opfer gar nicht durch Feuer gestorben sind, sondern direkt von Mitgliedern des Rechten Sektors und Ultras, die ins Haus eingedrungen sind, umgebracht wurden. Leider besteht der starke Verdacht, dass weit mehr als 40, sondern sogar über 100 Menschen getötet wurden.
USA und EU unterstützen die Regierung in Kiew. Wegen des amerikanischen und europäischen Hasses und des Kampfes gegen Russland sterben Ukrainer….immer mehr. Aufgrund von geopolitischen Interessen hat die Ukraine eine nun schon ganz offensichtlich neonazistische Regierung bekommen.
Ich bitte Sie, kritisch zu sein. Schauen Sie sich die zahlreichen Videos auf Youtube an, suchen Sie nach alternativen Informationen. Ich beantworte alle Fragen, schicke Ihnen alle Links….das ist das einzige, was ich jetzt machen kann.
05.05.2014 Alle Fotos hat meine Schwester mit ihrem Handy fotografiert.
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Mittwoch, 7. Mai 2014

Украины больше нет.

Ее убили, сожгли в Дома Профсоюзов в Одессе. Сожгли как чучело весны в масленицу. Сожгли как прощальное письмо над свечой. Невозможно смотреть без отвращения на флаг страны, с которыми молодчики из правого сектора и ультрас шли на штурм здания, укрывшего мирных жителей в Одессе. Больше одесситы, жители Донбасса, не захотят под этим знаменем называть себя украинцами. Этот флаг залит кровью. Я - врач, мне 35 лет. Приехала к маме в Одессу на майские праздники с маленькой дочкой и сестрой. Мы увидели в интернете призыв, что нужна медицинская помощь и медикаменты и пошли. Просто отнести бинты и перекись водорода. Просто поддержать. На Куликовом поле почти никого не было. Основные беспорядки были в центре города: на Греческой, Преображенской.

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2014-05-02 17.13.59 Милиция была ещё за два часа.
2014-05-02 17.13.45 Были и медики.

Оказавшись вблизи эпицентра событий (у Греческой) мы поняли, что это не "наши", вокруг были вооруженные автоматами люди, кучки парней с закрытыми лицами, в комуфляже. Нам стало очень страшно и мы решили оттуда идти к "своим". Но как? Где они? Спрашивать людей мы опасались, потому что не знали кого они поддерживают. И вдруг стали кричать: врача, врача! Я побежала. На земле лежал парень, с узкими как точка зрачками, его били конвульсии, пульс был нитевидный. Я сказала, что я врач, но ничего толком не успела сделать. Приехала скорая. Мы вместе погрузили его на каталку, парень уже отключался. Его уже почти увезли, и мы увидели второго, с перебитой головой, стали бить по машине скорой, чтобы не уезжала и взяла еще и этого раненого. После этого мы решили срочно уходить из вражеского тыла.

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Выйдя на Преображенскую мы увидели толпу милиционеров со щитами и в масках. На их лицах был страх. Мы стояли и плакали, снимали на телефоны, когда увидели надвигающуюся толпу ультрас и правосеков. Они шли и скандировали "героям слава"... Страх и ужас охватил нас: по улицам нашего мирного города, города-героя Одессы, маршировали фашисты. Когда-то, 70 лет назад, от нацистов нашу землю освобождал наш дед, и вот, происходит то, во что невозможно поверить, с чем невозможно смириться - оскал фашиста, который с цепью и дубинкой, кричит "слава украине"...

Мы понимали, что где-то там, ближе к Дерибасовской наши ребята, Одесская дружина, и на них, на эту незащищенную безоружную кучку ребят, несется лавина вооруженных до зубов, разъяренных, обкуренных, накаченных наркотиками, бездумных, зомбированных фашистов. Мы видели, как по тротуарам к ним примыкали сочувствующие из местных, кто в велосипедных касках и с битами, но это были одесситы, молодые, обозленные предатели. Они горда вышагивали, пытаясь идти в ногу с толпой убийц.

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Никогда не забуду этих боевиков. Глаза у них были дикие, животные, никогда не видела такие глаза, столько злости, ненависти. Один упёрся в меня взглядом так, что я вздрогнула. Через секунду я поняла, что в руке у меня георгиевская ленточка, которую я подобрала к слову там, где были их сторонники.

Видео 18:52
2014-05-02 19.05.23 Этих людей я сняла на балконе ТЦ Остров, у Привоза, они говорили не на русском и не на украинском....увы не могу сказать на каком....единственное, что мне средний ответил «Heavy Metall».
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Мы поняли, что пробраться к своим мы не сможем, да и будет это уже просто самоубийством. Мы позвонили знакомой, которая осталась на Куликовом поле. Она сказала, что раненых привезли туда и нужны медикаменты. Зажав в руке свой маленький пакетик с бинтами и склянками, мы побежали по смежным с Преображенской улицам. На Куликовом поле народу было мало, к нам подошла пожилая женщина и спросила кому отдать бинты. В руке она сжимала грязные, старые бинты - все, что могла принести. Она пришла туда с больным, слепым, сыном. Мы подключились к тем, кто отковыривал брусчатку и таскал бревна и листы шифера, мастеря нехитрые баррикады. Все было вяло и непонятно. Кому отдать медикаменты, чем помочь. Мы минут пять пытались сориентироваться и сестра пошла в дом профсоюзов, чтобы отдать наш пакетик с бинтами. Мне крикнул мужчина в комуфляже: что стоишь?! Помогай! Передвигаем баррикады ближе к зданию, иначе мы не выстоим! Началось движение, хаотичное и странное. Я побежала к разобранной палатке, схватила скамью и понесла ее к ступенькам у колонн здания, потом схватила мангал и тоже отволокла к новым заграждениям. Руки были в саже и я машинально вытерла их о джинсы. Тогда я еще подумала: вот, черт, они же новые, я их сегодня купила. Вот о чем я думала в те минуты. Ощущение какого-то сюрреализма, какой-то другой реальности. никто не верил, что закончится этот бой так...

Вдруг стали кричать: они идут! Все в здание! Они приближаются! Женщины внутрь!

Я стояла в нерешительности. Мысли кружили в голове как шальные: нет, надо отсюда бежать, не надо в здание! Где Юля?!

Сестра ведь пошла внутрь относить медикаменты! Я побежала за ней. Меня толкали, ругались, что мешаюсь под ногами. Народ сновал туда-сюда, баррикадируя вход. Я просочилась в холл, весь в осколках, битком народу.

Я увидела на лестнице сестру, она снимала на телефон, с растерянным лицом, в глазах слезы. Она поднималась вверх вместе с толпой. Я закричала ей: Юля! Ко мне! немедленно иди сюда!

Она, словно в тумане, повернулась на мой зов и пошла вспять, продолжая снимать. Я схватила ее за руку и рванула к выходу. Мы пробирались сквозь узкий проход, натыкались на вбегающих в ужасе и страхе людей.

2014-05-02 19.20.56 Первый этаж. Дом Профсоюзов.
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В какой-то момент я поняла, что убегаю от здания без Юли. Я повернулась и увидела, как она встала замерев со своим телефоном и снимает, как со стороны парка выбегает толпа разъяренных фанатов и правосеков. Я заорала: Юля, бежим! И мы побежали. Слезы лились из глаз. Мы все время оглядывались и не могли поверить, что все происходит на самом деле. И тут мы увидели, метрах в ста от дома профсоюзов, кучку милиционеров. мы закричали им: вы что здесь делаете?! почему вы их не остановите? Вы отворачиваетесь?! Предатели! Трусы! Как вы будете с этим жить?!

Мы бежали, и кричали, и плакали! Взобравшись на мост через железную дорогу, мы повернулись, чтобы посмотреть на здание, и увидели клубы дыма. Господи! Они же внутри, их сотни, мирных людей, таких как мы, которым негде было спрятаться! О Боже!

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Уже через 5 минут мы были дома. Я схватила дочку и стала ее целовать. Я не понимала, что произошло, до конца не осознавала, что мы чудом спаслись. А потом начались первые сводки новостей.

И наступил траур.

Одесса погрузилась во мрак. Больше не будет той Одессы, в которую я ехала, чтобы посмотреть на любимые улочки, на голые пятнистые платаны, на море, на весеннее солнце и почувствовать себя снова дома. Никогда прежде я не ходила по городу с таким недоверием к людям и болью в сердце. Никогда не вглядывалась в лица людей, пытаясь разобраться за кого они. Не было страха выйти с ребенком на прогулку в центр города, а теперь он есть и он животный, утробный, всепоглощающий. Страшно одеть георгиевскую ленточку, которую в прошлые годы я цепляла на детскую коляску или на свою сумку. Страшно выйти к вечному огню 9 мая.

Ни одна страна мира, кроме России, не высказала соболезнований. Никто, кроме России, не осудил геноцид против своего народа. Весь остальной мир молчит...

Все, что произошло, было спланированный акцией, хорошо подготовленной провокацией. Но даже они, те, кто спонсировал эти беспорядки, обернувшиеся чудовищной трагедией, не думали, что обернется все братоубийственной войной, смею я надеяться. Или им все-таки безразлично? Судя по блоггам и твиттам сторонников евроинтеграции, предателей и фашистов среди нас больше, чем ожидалось...

И вот сейчас в голове всплывают обрывки воспоминаний: девушка, которая звонила сестре (они на Куликовом поле обменялись телефонами) и говорила ей - беги на Куликово поле, там нужна помощь, а после событий перезванивала и спрашивала сколько людей в здании, трубку брал какой-то мужчина и тоже пытался выведать какую-то информацию. Сестре тогда и эта девушка, и тем более зачем-то взявший телефон с расспросами мужчина, показались очень подозрительными. Но нам было не до этого. А в момент, когда стали всех загонять внутрь... Я почувствовала, что нужно оттуда бежать, а не прятаться в здании, мужчина, который заорал на меня, толкая в здание, мол, прячьтесь, спасайтесь... Что это было? Я боюсь клеветать на людей, но в голове все больше сомнений, а не провокаторы ли это были? У меня пока только одно объяснение произошедшему, люди спрятались в этом огромном каменном здании, надеясь, что оно выдержит натиск хулиганов, но не убийц и поджигателей. Это ни кому тогда и в голову прийти не могло...

Может, моя статья никуда и не попадет и это сплошные эмоции. Но я знаю, что я хоть что-то делаю.

Искренне Ваша, Доктор С. Все фото моей сестры на телефон.

05.05.2014

Одесса

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