Mittwoch, 13. August 2014

Auf Besuch in Rostow am Don - Teil 2

Heute ist unser vorletzter Tag in Rostow am Don. Alle die unseren ersten Bericht noch nicht gelesen haben, können das hier tun.

Gestern haben wir einen halben Tag im БСМП2, dem größten Unfallkrankenhaus in Rostow, verbracht, und dort mit fünf verwundeten Kämpfern der sogenannten Separatisten gesprochen. Wir haben ein Video-Interview und vier Audio-Interviews gemacht (die meisten wollten aus naheliegenden Gründen ihr Gesicht nicht zeigen). Drei der Kämpfer mit denen wir gesprochen haben waren aus der Ukraine, zwei davon aus Russland. Alle hatten nahe Verwandte in der Ukraine, und alle haben sehr glaubwürdig betont, dass sie für ihr Engagement kein Geld bekommen haben. Die Kämpfer mit denen wir gesprochen wurden ohne Ausnahme in der Region um Luhansk verwundet. Sie wurden vor einer bis drei Wochen mit schweren Verletzungen eingeliefert, und waren bereits wieder in mehr oder weniger gutem gesundheitlichen Zustand. Außerdem wurde uns von zwei Kämpfern auf der Intensivstation berichtet, die noch in Lebensgefahr waren. Einer der Verwundeten hat uns erzählt, dass bis vor kurzem, nur einen Stock unter ihnen, auch verwundete Soldaten der ukrainischen Armee behandelt wurden.

Юрий, einer der verwundeten Kämpfer auf seinem Zimmer im Krankenhaus
Dieser Splitter wurde aus dem Bein eines Kämpfers entfernt

Einer der Kämpfer war früher Journalist, und hat uns verschiedene Dinge gezeigt, die sie von der ukrainischen Armee, bzw. der Nationalgarde und dem rechten Sektor, erbeutet haben. Wir können nicht kontrollieren ob das stimmt, neigen aber dazu den Aussagen zu glauben.

Diese Journalistenausweise wurden bei Kämpfern des rechten Sektors gefunden. Die andere Seite der Ausweise mit Bildern und persönlichen Angaben, wollen wir hier aus Respekt vor diesen Menschen, deren Schicksal wir nicht kennen, nicht veröffentlichen.
Ein Messer und ein Abhörgerät, so wie Nationalgarde und rechter Sektor es verwenden.

Die Interviews sowie weitere Informationen veröffentlichen wir, sobald wir mit dem Schneiden und Übersetzen fertig sind.

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